Es rauscht wie Freiheit. Es riecht wie Welt. Natur gewordene Planken Sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt Und weitet unsere Gedanken Joachim Ringelnatz
Es rauscht wie Freiheit. Es riecht wie Welt. Natur gewordene PlankenSind Segelschiffe. Ihr Anblick erhelltUnd weitet unsere Gedanken Joachim Ringelnatz

JOVEL 1, eine Victoire 933

2007 habe ich mir ein eigenes Schiff angeschafft. Ein Segler fragte mich, warum eine Victoire 933 und ich habe ihm folgende mail gesendet:

 

Vor  Jahren habe ich entschieden, ein eigens Schiff zu kaufen weil chartern Schiffe beschert, die nicht selten schlecht gewartet sind oder schlicht ausgedient haben. Eigentlich sollte es eine Comfortina 32 werden. Neben diesem Schiff lag beim Brooker eine rein äußerlich schönere Jacht, die auf mich wirkte wie ein Schiff, das in erster Linie für das Segeln und besonders die Sicherheit gebaut wurde. Insbesondere die Decksgestaltung, auf dem Platz zum laufen und arbeiten ist, hat mich beeindruckt. Später wusste ich, dass alle Koopman-Entwürfe dieser Philosophie, Sicherheit und Seetauglichkeit, folgen. Auch unter Deck ist das so. Überall findet man guten Halt, im Salon eine Seekoje für lange Fahrten und einen Kartentisch, der diesen Namen verdient.


Natürlich unterscheidet sich jedes Schiff in Ausrüstung, Instandhaltung und Sicherheit. Ich habe versucht, hier das Beste zu machen.  Sehen Sie selbst:

 

  • Navigation und Funk

          ICOM M 505 Funkgerät mit Tochter in der Plicht           

          ICOM AIS Transponder MA 500 TR

  • Garmin GPS 152 in der Plicht
  • VDO 7 Zoll Kartenplotter (AIS Anzeige) über dem Navigationstisch
  • Raymarine Tridata und Windanzeige

 

  • Sicherheit

          Rettungsinsel ZODIAC für 4 Personen

          GME Epirb MT 403

          Trilens Radarreflektor im Mast

          zusätzliches Handfunkgerät 

 

  • Selbststeueranlage Windpilot Pacific

          

Testbericht

 

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet auf der folgenden Seite:

https://www.victoireclub.nl/scheepsinfo/v-933/

 

2008 veröffentlichte die Segelzeitschrift Palstek einen Testbericht unter der Rubrik "GFK Klassiker"

 

Und dieser Klassiker wird noch immer gebaut, als Breehorn 31

http://www.yacht.de/yachten_jollen/testberichte/oldie-und-goodie/a112600.html

JOVEL 2, eine Victoire 1044

Nach dem Verlust meiner Victoire 933 (siehe "Segler Vita") habe ich mich, vielleicht auch aus purer Verzweiflung, direkt auf den Weg in die Niederlande gemacht und habe ein neues Schiff gesucht. Nach den ausnahmslos guten Erfahrungen mit der alten JOVEL war klar, dass es wieder eine Victoire sein würde. Meine beiden Söhne sind erwachsen und bringen schon mal Freund*Innen mit an Bord. Etwas mehr Platz durfte es also sein. Die große Schwester ist eine Victoire 1044 die ähnlich gute Kritiken bekommt. Mein Verein, der Victoire Club, hat mich bei meiner Suche unterstützt und ich habe ein Schiff gefunden, dessen Vorbesitzer mir auf Anhieb sympathisch war und dessen Schiff nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein exzellenter Refit einer 1987 gebauten    V 1044  mit der Baunummer 13 ist.

Auch dieses Schiff ist ein typischer Koopmans Entwurf, dessen Rumpf im Schlepptank auf optimales Seegangsverhalten und gute Geschwindigkeit getrimmt wurde. In den 70ziger Jahren ging das Schiff als Victoire 34 an den Markt um dann in den 80zigern mit überarbeitetem Rigg und Ausbaukonzept als Victoire 1044  die Werft zu verlassen. In den 90zigern wurde das Innenleben nochmals geändert und mit einer Kabine und Toilette achtern an den Geschmack der Zeit angepasst. Nicht alles ist dabei der Linie, ein Schiff für die weite Fahrt zu konzipieren, treu geblieben. Insbesondere fehlt aus meiner Sicht der einfache Umbau einer Salonsitzbank zu einer Seekoje. Hervor zu heben ist bei dieser Version die große, begehbare Backskiste. Für mich ist das eine sehr praktische und nützliche Idee. Dieser Lagerraum sowie der große Navigationstisch und die arbeitsgerechte Pantry sind Alleinstellungsmerkmale für eine Fahrtenyacht dieser Größe.

 

In seinem Buch, 99 Klassiker, Band 2, beschreibt Jan Knuffel dieses Schiff in seinen verschiedenen Versionen. Der Victoire Club hat sehr viele Informationen und Bildmaterial zusammengefasst.

 

Jovel 2 wurde 1987 als Baunummer 13 zu Wasser gelassen. Der Tiefgang beträgt 1,50 Meter; Standard ist eigentlich 1,95 Meter. Für mich ist der geringe Tiefgang eher ein Vorteil in Tidengewässern, in vollen Häfen oder auf begehrten Ankerplätzen. Auf meiner ersten Reise von Zierikzee über Thyboroen in die Ostsee habe ich keinerlei anomales Segelverhalten festgestellt. Auch am Wind bei 6-7 Beaufort auf der Nordsee lief das Schiff nicht aus dem Ruder. Das Krängungsverhalten oder der Reffpunkt entsprechen dem einer eher steifen Fahrtenyacht, die nur selten am Wind Wunder vollbringen. Unter den harten Bedingungen auf der Nordsee hat sich die V 1044 als außerordentlich seetüchtig erwiesen. Dank der V-Form des Rumpfes und des Gewichtes von ca 5,5 t tanzt die Victoire 1044 nicht auf dem Wasser, es pflügt eher durchs Wasser, und 2 - 3 Meter hohe Wellen werden nicht zur Strapaze.

 

Die Navigation habe ich völlig neu aufgebaut und dabei ein Sea-Talk Netz installiert.

 

Navigation und Funk

  • ICOM M 510  Funkgerät*
  • Funkgerät Tochter CommandMic*
  • ICOM AIS Transponder MA 510 TR*
  • Autopilot Raymarine EV 100*
  • Raymarine Axiom+ 9 Zoll*
  • 11 Zoll Tablet in der Plicht (Spiegelung des Axiom möglich, allerdings ist die Verbindung instabil und die Bildschirmauflösung ist schlecht)
  • Raymarine ST 60 Wind, Windlupe, Logge und Echolot (vorhanden)**
  • Windsteueranlage CLIPPER  MK III 

Sicherheit***

  • Rettungsinsel ZODIAC für 4 Personen
  • GME Epirb MT 403
  • Trilens Radarreflektor im Mast
  • zusätzliches Handfunkgerät ICOM 

 

* Sea Talk NG, ** Sea Talk 1 auf Sea Talk NG Adapter

*** EPIRB, Trilens und das Handfunkgerät (nach 2 Wochen unter Wasser war es voll funktionsfähig) konnte ich aus dem alten Schiff retten. Die Rettungsinsel war zum Glück nicht mehr an Bord. Das alte Funkgerät und das AIS funktionierten tatsächlich noch, allerdings waren die Displays nicht mehr lesbar. Der alte Plotter, den ich vergangenes Jahr durch ein B&G Gerät ersetzt hatte, ging tatsächlich ebenfalls an. Die Anzeige, ein Touch Screen, spon aber komplett.

 

Sea Talk habe ich eigentlich als schönes neues Spielzeug betrachtet. Nach den ersten Erfahrungen muß ich allerdings sagen: "es ist in Verbindung mit dem Autopiloten ein echtes Plus". Solo habe ich unter Deck alle Instrumente im Blick und kann sie steuern. Um Segel zu bergen oder zu setzen, stelle ich den AP so ein, dass der Windeinfallswinkel auf Null steht. Besonders diese Möglichkeit habe ich schätzen gelernt.

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© Andreas Stübbe